Die letzten Wochen habe ich intensiv damit verbracht, meinen Trans Am wieder fertigzustellen. Im Rahmen des Zusammenbaus haben sich drei besondere Herausforderungen herauskristallisiert: Die Heizung, die Beschaltung des Zentralsteckers und fehlende Leitungen im Kabelbaum.
Wie bereits erwähnt, hatte ich vor, den Wärmetauscher auszutauschen. Nach über 30 Jahren im Fahrzeug war nun eine ideale Gelegenheit gekommen, denn bis zur anstehenden Lackierung komme ich nicht mehr so gut an diesen heran.
Leider haben mir die Ingenieure von GM einen Strich durch die Rechnung gemacht – der gelieferte Wärmetauscher passte nicht. Obwohl laut Unterlagen von 1982 bis 1992 das identische Teil verbaut wurde, ist dieser ein Stück zu breit. Ich werde der Sache also während der Lackierung auf den Grund gehen müssen, bis dahin habe ich das Originalteil im neuen Heizungsgehäuse verbaut.
Das aufbereitete Gehäuse wurde mit 5 mm starken Moosgummimatten isoliert, die selben Matten wurden auf der Innenseite der Firewall angebracht, damit war das Fahrzeug für den Einbau des Gehäuses vorbereitet. Auf der Beifahrerseite wurde die vorhandene Lüftungsklappe der Klimaanlage gegen eine mit Moosgummimatten beklebten Lexanplatte ausgetauscht.
Das Verlegen der Bowdenzüge für die Heizung war ebenfalls eine kleine Herausforderung, denn grundsätzlich geht nicht hervor, welchen Weg die Bowdenzüge im Fahrzeug nehmen sollen. Dank der Service Manuals in der Mysteriösen Halle konnte ich hier jedoch schnell eine Lösung finden.
Der letzte Schritt beim Einbau der Heizung war die Anfertigung eines neuen Kabelbaums für selbige. Da die Klimaanlage ersatzlos entfallen ist, konnte ich auch einige Steckverbindungen und Leitungen entfernen. Ich habe auch hier ein Teil aus dem Fundus bearbeitet und das Originalteil eingelagert. Bei Zeiten werde ich alle eingelagerten Originalteile unabhängig vom Fahrzeug aufarbeiten und auf diese Weise gleichzeitig restaurieren, als auch mein Replika aufbauen.
Einige Nerven gekostet hat mich der Zentralstecker der Elektrik. Diese C100 genannte Steckverbindung verbindet den Kabelbaum des Armaturenbretts mit den Verbrauchern im Motorraum (Scheibenwischermotor, Beleuchtung, etc.).
Der von mir überarbeitete Kabelbaum stammt aus einem Modelljahr 1984, ist also zwei Jahre jünger als das Originalteil. Ich hatte damit gerechnet, dass hier keine große Anpassungen erfolgt sind – und eigentlich hatte ich damit auch Recht. Bis auf fünf Verbindungen, von denen drei für mich komplett unrelevant waren (Verwendung bei einem Schalt- statt Automatikgetriebe) waren diese in der Tat identisch. Ich war so überzeugt von meiner Vermutung, dass ich die Beschaltung vor dem Einbau nicht noch einmal überprüft hatte.
Fazit des ersten Testlaufs nach Anschluss der Batterie: Nicht viel funktionierte. Der Trans Am sprang zwar sofort an, doch ansonsten war vieles tot: Blinker, Warnblinker, Beleuchtung, Hupe, Instrumente – mich beschlich ein leichter Anfall von Panik.
Ein Check des C100 führte aber zur Auflösung des Problems: Ausgerechnet die zentrale Spannungsversorgung des Armaturenbretts hat von 1982 bis 1984 ihre Position in der Steckverbindung geändert. Da ich die notwendigen Werkzeuge zur Entriegelung aller GM-Stecker besitze, war die Anpassung eine Sache von wenigen Minuten.
Nicht alle Probleme wurden durch diese Ursache hervorgerufen, aber alle Probleme konnten gelöst werden – durch den Einbau eines Blinkgebers, eines Relais für die Hupe und dem vertauschen zweier Stecker für den Instrumentencluster.
Wer den oberen Teil aufmerksam gelesen hat, dem ist vielleicht aufgefallen, dass es Abweichungen bei fünf Leitungen im Zentralstecker gab. Drei davon waren unrelevant und eine war die falsch positionierte Spannungsversorgung. Die fünfte Leitung war eine ganz wichtige: Diese gehörte zum Scheibenwischer.
Ab 1984 wurde ein anderer Scheibenwischermotor verwendet, der auch anders angesteuert wird. In meinem Fahrzeug führt eine abgesicherte Leitung durch den Zentralstecker zum Scheibenwischermotor, Masse wird über den Wischerschalter an den Scheibenwischermotor angelegt. In den späteren Modelljahren wird jedoch die Spannung über den Wischerschalter geschaltet, ergo: Der Scheibenwischer hat bei mir ursprünglich überhaupt nicht funktioniert.
Die Lösung war simpel und effektiv: Ich habe eine neue Leitung vom Zentralstecker zum Sicherungskasten gelegt und diese Schaltung gegen die Originalschaltung ausgetauscht. Die stillgelegte Leitung befindet sich noch im Kabelbaum, wird aber während der Lackierung aus dem Kabelbaum entfernt.
Zusätzlich zu der in weiß gehaltenen Versorgungsleitung habe ich noch einen zusätzlichen Masseanschluss für den Wischerschalter gelegt, der über diesen bei Betätigung weitergegeben wird. Zu diesem Zweck habe ich dem Originalstecker ein schwarzes Kabel hinzugefügt und den originalen Massepunkt seitlich der Lenksäule verwendet. Auch diese Leitung wird im Rahmen der Restauration noch etwas sauberer verlegt.
Nach all diesen kleineren und größeren Herausforderungen wurde der Zusammenbau gestern weitestgehend abgeschlossen. Gerade im Bereich der Lenksäule ist die Menge der verbauten Leitungen beachtlich, doch alle Verkleidungen ließen sich mit etwas Überzeugungsarbeit montieren.
Unterschiede in der Leitungsbelegung gab es auch bei der Mittelkonsole, denn ich musste erneut den Fundus bemühen – ein passender Kabelbaum zur Beleuchtung der Mittelkonsole war schnell gefunden und wurde ebenfalls etwas aufgearbeitet.
Der aktuelle Stand kann sich nun sehen lassen. Der Trans Am sieht wieder aus wie ein Auto, die Mittelkonsole samt neuem Bedienelement für die Heizung/Kühlung ist montiert, das Fahrzeug nahezu fertiggestellt.
Morgen plane ich das Radio einzubauen und einige Arbeiten vornehmen, die noch auf der Todo-Liste stehen. Spätestens am Wochenende wird der Trans Am dann aus der Mysteriösen Halle in die Saison entlassen, rechtzeitig zum Saisonanfang am 1. April.
Spannend wird es noch bei den anstehenden Testläufen der neu verlegten Sekundärverkabelung, deren Leitungen aktuell alle im Beifahrerfußraum zusammenlaufen. Hier ist zu prüfen, ob alle geplanten Schnittstellen wie erhofft funktionieren.