Kategorien
Aus der Werkstatt

Das Getriebe muss raus

Ich hatte es versprochen: Der Motor muss vor Ostern raus – doch das Getriebe ist als erstes dran.

Meinen ursprünglichen Plan, das Getriebe vom Motor zu trennen und nach unten abzulassen, musste ich relativ früh begraben. Die oberen Verbindungsschrauben der Getriebeglocke auf der Fahrerseite lassen sich definitiv nicht entfernen, ohne die gesamte Antriebseinheit, bestehend aus Motor und Getriebe, nach hinten zu kippen.

Also machen wir das Ganze anders: Das Getriebeöl durch Ausbau der Ölwanne ablassen. Die Kardanwelle samt Drehmomentstütze ausbauen, damit ein Kippen der Antriebseinheit überhaupt erst möglich wird. Anschließend die vier Schrauben der Getriebestütze lösen – natürlich erst nach Abstützung des Getriebes mit einem Wagenheber.

Wagenheber unter dem Getriebe vom Typ TH-200C
Auf einem Wagenheber balancierend kann das Getriebe nach Lösen der Getriebestütze gekippt werden.

Achtung: Der Ausbau der Drehmomentstütze ist heikel. Wenn diese draussen ist, verliert die Hinterachse ihre Führung und dies kann zum unerwünschten Bewegen des Fahrzeugs führen.

Die Ölleitungen, die vom Getriebe zum Kühler führen, ließen sich am Getriebe aufgrund der Platzverhältnisse nicht lösen. Ich habe diese kurzerhand sauber getrennt, um diese später mit Schläuchen wieder zu verbinden.

Abgetrennte Leitungen für den Kühlkreislauf am Getriebe
Die Leitungen, die zum Kühler führen, wurden sauber durchtrennt. Ein Lösen der Leitungen am Getriebe ist aufgrund der Platzverhältnisse nahezu unmöglich.

Der Ölpeilstab, der durch den Motorraum nach oben führt, ließ sich in Ruhestellung nicht entfernen – dies war ebenfalls erst nach Kippen des Getriebes möglich. Andere Anbauteile, wie Tachowelle und Schaltzug, ließen sich problemlos entfernen.

Der Rest war dann auch relativ einfach: Die erreichbaren Schrauben lösen, anschließend die Antriebseinheit kippen und die oberen Schrauben der Fahrerseite lösen. Das Getriebe wieder in die Horizontale bringen und sichern, dann die Schrauben des Wandlers lösen und alle Schrauben der Glocke ausbauen.

Chevrolet Small Block mit abgenommener Verteilerkappe
Die Verteilerkappe habe ich abgenommen, um beim Kippen mehr Platz Richtung Feuerwand zu haben.

Man sollte peinlich genau darauf achten, die Einheit nicht zu sehr zu kippen – sonst liegt der Verteiler im Motorraum an der Feuerwand an und wird beschädigt.

Vor dem Ablassen des Getriebes sollte man den Motor noch mit einem Spanngurt am Stabilisator sichern, damit dieser nicht nach hinten kippt – ohne Führung des Getriebes liegt der Motor nur noch locker auf den Motorhalterungen auf.

Wagenheber inklusive Rollbrett zur Stabilisierung unterhalb des Getriebes
Mit einem einfachen Rollbrett wurde an der Ölwanne angesetzt. Mit einem Ruck kann das Getriebe vom Motorblock gelöst werden.

Zum Ausbau habe ich ein Rollbrett verwendet und das Getriebe großflächig an der Ölwanne unterstützt. Ein kurzer Ruck nach hinten und die Verbindung war gelöst, danach konnte ich das Getriebe ablassen und unter dem Fahrzeug hervorheben.

Ausgebautes Getriebe auf dem Rollbrett in der mysteriösen Halle
Das TH-200C ist in Deutschland relativ selten, dementsprechend glücklich bin ich über den erfolgreichen Ausbau. Es wird aller Voraussicht nach nur gesäubert und nicht überholt.

Das Getriebe ist draussen und ein grosser Schritt getan. Der Ausbau des Motors ist nun nur noch eine Sache weniger Minuten. Die Rohkarosserie wird langsam immer leerer.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert