Bei dem Projekt steht nicht nur Optik und Elektronik im Vordergrund, sondern auch die Technik und Performance – aus diesem Grund folgt nun etwas Theorie.
Vor etlichen Jahren habe ich eine gebrauchte, gesperrte Hinterachse mit Scheibenbremsen gekauft. Da der 1982er Trans Am „nur“ eine umgesperrte Achse mit Trommelbremsen hat, besteht natürlich Handlungsbedarf.
Es folgt daher eine kleine Achskunde:
Die F-Bodies der dritten Generation wurden mit verschiedenen Untersetzungen der Hinterachse angeboten, z.B. 2.73:1, 3.23:1, 3.42:1 und 3.73:1 – je höher die Untersetzung (die Zahl vor der :1), desto besser die Beschleunigung, aber je niedriger die erreichbare Höchstgeschwindigkeit.
Neben den hier aufgezählten Untersetzungen gibt es natürlich noch einige mehr, je nach Modelljahr, verbautem Motor und Hersteller der Hinterachse (neben den Achsen von GM existieren auch Achsen von Borg Warner).
Im Trans Am ist ja „nur“ ein TH200-Getriebe mit Dreigang-Automatik verbaut, mir fehlt also der Overdrive – hier muss ich aufpassen, welche Hinterachse ich verbaue – ist sie zu kurz untersetzt, erreiche keine ausreichende Geschwindigkeit mehr, ohne in den roten Bereich drehen zu müssen.
Ab Werk verbaut ist laut Dokumentation eine 3.23er Hinterachse, der am Samstag abgelesene Code 3JH wirft allerdings Fragen auf. So wurde laut Dokumentation nur eine Hinterachse vom Typ 2JH verbaut, diese entspricht einer umgesperrten Achse mit Trommelbremsen und der Untersetzung 3.23:1.
Ich habe mich entschieden, auf Nummer Sicher zu gehen. Beim nächsten Besuch in der Mysteriösen Halle werde ich das Differential öffnen und die Zähne des Tellerrads und des Ritzels zählen, um ganz sicher gehen zu können – ein Ölwechsel kann sowieso nicht schaden und die notwendigen Öle und Dichtungen befinden sich im Fundus.
Bei der oben erwähnten, gesperrten Achse handelt sich um eine Version mit dem Code 4HY, dies entspricht einer gesperrten Achse mit Scheibenbremsen aus einem 1987er Formula und der Untersetzung 3.23:1 – und damit um einen Glückstreffer, sollte sich die bereits verbaute Untersetzung bestätigen.
Bleibt die Untersetzung beim Wechsel nämlich identisch, müssen ausser den Handbremsseilen und dem Regelventil der Bremsanlage keine weiteren Anpassungsarbeiten durchgeführt werden, der Wechsel ist damit sehr problemlos möglich.
Die vor Jahren gekaufte und in den Fundus übernommene Achse kommt damit nun endlich zu später Ehre. Sie wird aufgearbeitet, lackiert und dann im Fahrzeug montiert, wenn sich der Verdacht bestätigt.
Graue Theorie kann sich auszahlen! 🙂